Kuschelig, Wuschelig und extrem Putzig. Die Sims erobern die Wii!

Oder besser gesagt die Townies. So werden die Sims nämlich genannt welche in eure Stadt ziehen die ihr in MySims wieder aufbauen müsst. Diese ist nämlich nach und nach eingegangen nachdem ein Sim, mit Kräften welche ganze Häuser in Sekunden erschaffen konnten, verschwunden ist. Nun hofft die Bürgermeisterin darauf, dass endlich ein neuer Sim mit den gleichen sagenumwobenen Kräften kommt um die Stadt wieder aufzubauen. Und wer könnte da besser geeignet sein als der Spieler selbst?

Anders als gewohnt startet MySims nicht mit der Kreation eures Protagonisten, sondern damit eurer Stadt einen Namen zu geben. Ist dies getan erzählt euch die Bürgermeisterin die Geschichte der Stadt und sobald auch dies erledigt ist geht es endlich zur Erstellung eures eigenen Sim.

Dies läuft ebenfalls nicht ganz gewohnt ab. Weder gibt es einen Button für Geschlechter, noch einen für das Alter. Verschiedene Alter gibt es nicht dafür jedoch Geschlechter, welche man durch das Aussehen eures kleinen Quadratwürfels bestimmt. Von Haaren über Augen bis hin zur Kleidung ist dabei alles veränderbar. Wenn auch nicht ganz so individuell wie bei anderen Teilen. Besonders ins Auge fällt hier die Stimme des Sims. Diese lässt sich nämlich, im Gegensatz zu den anderen Ablegern der Serie, verstellen. Soll sie quietschend hoch oder brummend Tief sein? Das ist euch überlassen. Der Name lässt sich wie zu erwarten locker per Wiimote eingeben.

Ist der Sim fertig geht es aber noch nicht richtig los. Erst einmal kommt euer kleiner Sim, der stark an ein Legomännchen erinnert, mit dem Zug am Bahnhof eurer Stadt an. Von dort aus geht es dann, vollautomatisch, ab zum Rathaus wo euch die Bürgermeisterin willkommen heißt und euch bittet ein Formular auszufüllen. So lernt ihr versteckt wie ihr mit Dingen interagiert. Ist das Formular dann ausgefüllt bringt euch die Bürgermeisterin zu eurem Haus. Naja, würde sie gerne, wenn das Haus denn gebaut wäre. Also müsst ihr, ausgestattet mit Kräften die nur wenige Sims besitzen, euer eigenes Haus bauen. Und das aus Blöcken, die vordefiniert sind. Leider hat das äußere eines Hauses keinerlei Einfluss auf das innere. So hat ein Haus zum Beispiel nur ein Stockwerk, obwohl ihr ein zweites gebaut habt. Auch sind die Blöcke anfangs nicht wirklich viele. Das ändert sich aber relativ schnell und ihr könnt jedes Haus das ihr gebaut habt im Nachhinein bearbeiten. Ist Haus fertig könnt ihr es noch anstreichen und ist auch das Geschafft kommt es schon zur nächsten Aufgabe. Dem Bau eurer Werkstatt, in welcher ihr all die Gegenstände baut die die Sims so brauchen. Der Bau hier funktioniert genauso wie beim Haus vorher bis auf das verkleinerte Baugebiet.

Geschafft. Das Haus steht und die Werkstatt  auch. Nächste Aufgabe: Einen Stuhl für euer Haus bauen und diesen in euer Haus stellen. Wie das geht erklärt euch die Bürgermeisterin und das Spiel selber. Zuerst einmal müsst ihr die Werkstatt betreten und auswählen an was ihr Arbeiten wollte. In diesem Fall also ein Stuhl. Ist dieser ausgewählt gelangt ihr, nach einer kurzen Ladezeit, in das innere der Werkstatt wo ihr dann den Stuhl anhand von verschiedensten Bauteilen zusammenbauen könnt. Die Form des Stuhles ist dabei  nur zum Teil vorgegeben. Ihr könnt ebenso gut ein Sofa bauen, wichtig ist nur, dass die grünen Silhouetten gebaut sind. Auch hier lässt sich der Stuhl mit Farben anmalen. Der Unterschied zum Häuserbau liegt hierbei darin, dass man auch sogenannte Essenzen an die Gegenstände bauen kann.

Essenzen sind Gegenstände welche ihr überall in eurer Stadt finden könnt. Dabei kann es sich um Rote Äpfel, Handhelds, Actionfiguren oder sogar Dornen handeln. Diese könnt ihr dann entweder als Farbe auf eure Konstruktion streichen oder aber einfach daran befestigen. Zudem geben Essenzen den Möbeln einen eigenen Stil und werden auch oft von den anderen Sims, denen ihr die Möbel erstellt, gefordert. Ansonsten wollen sie die Möbel nicht. So will zum Beispiel der Pizzabäcker Gino einen Ofen mit 4 Roten Apfel Essenzen und 2 Stein Essenzen, welche ihr durch schütteln oder Fällen eines Baumes bekommt und durch Graben neben dem Bahnhof.

So läuft dann auch das ganze Spiel ab. Sims ziehen  in eure Stadt, ihr müsst deren Häuser bauen, sie fordern Möbel mit bestimmten Essenzen und ihr liefert ihnen diese. Doch keine Angst: Eure Stadt wird nicht überfüllt. Nach jedem Stadt-Stern, welche ihr bekommt wenn ihr Möbel für die anderen Sims baut, bekommt ihr von der Bürgermeisterin ein neues Werkzeug wie eine Säge oder ein Brecheisen mit dessen Hilfe ihr dann neue Gebiete freischalten könnt.

Die Grafik in MySims soll, so EA, an die Nintendo Spieler angepasst sein. Wenn das heißt, dass Nintendo-Fans putzige Männchen im Anime Style lieber sind als Legenden wie Gordon Freeman, Master Chief, dem Helden von Kvatch, Meister Assassine Altair oder Snake, dann zähle ich wohl ab sofort nicht mehr zu den Nintendo-Fans. Denn MySims ist Grafisch das komplette Gegenteil. Statt runden schönen realen Gesichtern gibt es hier Rechteckige, mit runden Ecken, Köpfe wie wir sie aus Mangas kennen. Das heißt nicht dass es schlecht ist. Es passt eigentlich sogar richtig gut zu den Animationen und zu der gesamten Welt. Bunt bunter am buntesten. So lautet wohl das Motto das die Entwickler während der Entwicklung an den Tag gelegt haben.

Die Animationen sind frech, lustig und leider auch immer dieselben. Kennt man eine, kenn man zwar nicht alle aber doch relativ viele. In diesem Bereich hätte man sich wirklich mehr Mühe geben können. Trotzdem: Passen tun die Animationen allemal und man kann auch nach dem x-ten mal zusehen sich nur schwer ein Lachen verkneifen.

Doch wie in fast jedem Spiel das eine kurze Entwicklungszeit hatte, scheinen sich auch in MySims Bugs eingeschlichen zu haben. Wohl vor allem Lade-Bugs. Diese treten zwar nur auf wenn das Spiel etwas laden muss, was es seit dem letzten Einschalten der Wii nicht gab, trotzdem sind sie nicht gerade schön und können ziemlich nerven. Nach ein paar Minuten Spielen sollten aber auch die Nachladeruckler Geschichte sein.

Deathraven’s Meinung :

„Trotz des kindlichen Stils und des immer gleichen Spielprinzip macht MySims, besonders Leuten die gerne Kreativ sind, einfach Spaß und wer die kleinen Männlein nicht gern hat, hat einfach keinen Geschmack. Wer also schon als Kind gerne gebastelt hat und viel Spaß dabei hatte Dinge zu kreieren, dem kann ich MySims nur ans Herz legen. Für die vollen 80% reicht es dank der Nachladeruckler zwar nicht mehr aber immerhin: 76% sind doch auch etwas.“

Bewertung: 76 / 100 %